Innerhalb von Unternehmen wächst die Nachfrage nach Möglichkeiten zur schnellen und direkten Kommunikation. Durch den steigenden Anteil an hybrider oder Remote-Arbeit werden Messenger immer interessanter im Business-Kontext. Neben den bereits genutzten Mail-Diensten und Tools zur Zusammenarbeit sollen nun Business Messenger die Kommunikation und die Zusammenarbeit abrunden. Da Business Messenger im Vergleich zu privat genutzten Messengern andere Anforderungen haben, lohnt sich ein Vergleich.
Der weltweit populärste Messenger WhatsApp ist in seiner Business-Version ein möglicher Business Messenger. Da ein Messenger umso mehr seinen Zweck erfüllt, je mehr dieser genutzt wird, profitiert WhatsApp Business von der global starken Nutzung von WhatsApp im privaten Umfeld. Den Preis, den man hierfür zahlt, setzt sich hauptsächlich aus fehlendem Datenschutz, sowie fehlender Privatsphäre zusammen. So werden beispielsweise eine Menge Benutzerinformationen und Daten zur Nutzungsanalyse erhoben. Zudem ist der Transfer der Daten aus der EU in die USA ein bekannter Fall.
Der gemeinnützige Messenger Signal ist auf Datenschutz und Sicherheit ausgelegt. Zudem ist Signal aufgrund seines gemeinnützigen Ansatzes kostenlos nutzbar und wird durch Spenden und Schenkungen finanziert. Hinter der Applikation steckt die Signal-Foundation. Der Messenger-Dienst basiert auf dem von Signal entwickelten Signal-Protokoll, welche eine End-to-End Verschlüsselung sicherstellt, womit alle Daten auf dem lokalen Gerät und nicht auf einem Server gespeichert werden. Übrigens benutzt auch WhatsApp seit einiger Zeit das Signal-Protokoll als Basis für die End-to-End Verschlüsselung. Jedoch lässt sich dies im Unterschied zu Signal bei WhatsApp ausschalten.
Mit Threema gibt es auch ein alternativen Messenger aus der Schweiz. Im Gegensatz zu Signal und WhatsApp ist Threema allerdings nicht kostenlos nutzbar, da ein Preis, beginnend ab circa 10 € pro User pro Jahr, anfällt. Da Threema den Anspruch hat „der Messenger für Unternehmen“ zu sein, ist dieser Preis vielleicht gerechtfertigt. Unterscheiden muss man hier zwischen Threema und Threema Work. Ersteres ist vor allem für die private Nutzung vorgesehen. Threema Work ist entsprechend das Angebot für Unternehmen. Den Vorteil, den man hier hat, sind die unzähligen Verwaltungsmöglichkeiten, die es einem Unternehmen einfach machen, die Applikation auf den Geräten zu sichern, schützen und konfigurieren. Da Threema ein Schweizer Unternehmen ist, ist die Rechtsprechung im Gegensatz zu anderen Diensten in der Schweiz.
Auch Microsoft stellt einen Messenger namens Kaizala zur Verfügung. Da Microsoft Kaizala allerdings zum 31. August 2023 einstellt und in Teams integriert, kann Kaizala keine langfristige Lösung mehr sein.
Microsoft hat mit Microsoft Teams bereits eines der meistbenutzten Kommunikations-Tools. Teams ist fester Bestandteil vieler Arbeitsumgebungen, weshalb es auch nahe liegt, Teams auf mobilen Geräten als Business Messenger zu betrachten. Die bereits bestehende Integration von Teams in den meisten Unternehmensumgebungen bietet natürlich einen enormen Vorteil. Zudem ist die Applikation generell über die Geräteverwaltung in Microsoft sehr einfach zu sichern und zu schützen. Natürlich kann man mit der Teams-App die komplette Funktionsbreite nutzen, warum es umso attraktiver ist, da alles an einem Ort ist. In Kombination mit VoIP lässt sich Teams auch als Telekommunikationstool nutzen, was es zu einem ziemlich kompletten Tool für Unternehmenskommunikation und Zusammenarbeit macht.
In der privaten Wahl des Messengers erlebte Telegram in den letzten Jahren einen bemerkbaren Anstieg. Hintergrund ist oft, dass Nutzer mehr Datensicherheit (als bei WhatsApp) haben wollen. Im Rahmen eines Geschäftskommunikationdienstes ist Telegram aber eher nicht zu berücksichtigen, da einige relevante Punkte in Bezug auf die Datensicherheit, Datenverarbeitung und die Verwendung im Geschäftskontext unklar sind.
Bei geschäftlichem Messaging ist es noch wichtiger als bei privatem Messaging, dass die Sicherheit und der Datenschutz gewährleistet ist. Grund hierfür sind die internen und wettbewerbsentscheidenden Informationen, die ausgetauscht werden. Diese sollten nur dem Empfänger und dem Sender der Nachricht zur Verfügung stehen.
Bezüglich der Sicherheit und des Datenschutzes schneiden WhatsApp Business und Microsoft Teams schlecht ab. Beide erheben in großen Umfängen personenbezogene Daten. Bei Microsoft ist es nicht klar, wie Daten verarbeitet werden und wo sie gespeichert sind. Oftmals lässt sich das im M365-Kontext auswählen. Eine 100% Sicherheit in Bezug auf Analysedaten gibt es jedoch nicht. Des weiteren ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nur bedingt möglich und nicht der Regelfall. WhatsApp Business erfüllt im Gegensatz dazu zwar die DSGVO, allerdings spricht die immense Datenerhebung für Werbezwecke gegen sie.
Auch Telegram wird seinem sicheren Ruf nicht gerecht. Zwar ist die Datenerhebung deutlich geringer, allerdings ist keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gegeben. Dadurch ist es für den Dienstbetreiber zu jeder Zeit möglich, die ausgetauschten Nachrichten einzusehen. Ein starkes Argument gegen Telegram.
Bisher war das Aufstellen einer Platzierungsreihenfolge nicht möglich. Mit Signal und Threema als übrige Messenger im Sicherheits-Vergleich ändert sich das nun. Signal ist unumgehbar Ende-zu-Ende verschlüsselt und die Datenerhebung beschränkt sich auf das Kontaktbuch, sowie einige Benutzer- und Third-Party-Services-Daten. Damit ist es WhatsApp Business, Teams und Telegram bereits einiges voraus. Es reicht allerdings nur für einen zweiten Platz, da Signal drei Mankos hat. So ist die Datenverarbeitung unklar. Zudem erfüllt Signal nicht die DSGVO.
Die Top-Platzierung sichert sich Threema. Wie auch bei Signal finden wir eine unumgehbare Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wieder. Zudem erfüllt Threema die DSGVO und die Datenerhebung ist optional. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Servern in der Schweiz, die Threema selbst verwaltet. Eine Speicherung der ausgetauschten Daten findet nicht statt und on top kann man Threema anonym nutzen.
Wenn Sicherheit & Datenschutz entscheidend bei der Wahl des Messenger sind, dann sollten Signal und insbesondere Threema genauer angeschaut werden.
Kostenlos kann man Telegram und Signal nutzen. Da die meisten Unternehmen bereits Teams nutzen und entsprechende Lizenzen haben, erzeugt das von Nutzen von Teams als Messenger selten weitere Kosten.
Der Preis für WhatsApp Business ist schwierig zu definieren, da er je nach Umfang variiert. Bei WhatsApp Business zahlt man ab der 1001. Unterhaltung einen Betrag pro Unterhaltung, der je nach Vorwahl der Unterhaltungsteilnehmer variiert. Eine Unterhaltung hält 24h an und beginnt, sobald vonseiten des Unternehmens eine Nachricht versendet wurde. Der Preis pro Unterhaltung beträgt im europäischen Raum zwischen 3 und 11 Cent. Führt man täglich 100 individuelle Unterhaltungen, so ergibt sich ein Preis von bis zu ~ 230 €/ Monat. Hierbei handelt es sich nur um eine Modellrechnung. Durch die komplizierte Preisbildung kann dieser Wert weit vom realen Preis abweichen.
Threema hat einen festen Preis pro Lizenz pro Jahr, der je nach Modell wie folgt aussieht:
Sofern wir beim errechnet Preis bei WhatsApp Business von 100 Unterhaltungen mit 100 verschiedenen Personen ausgehen, ergibt sich ein Jahrespreis von 2760 €. Pro User sind das 27,60 € . Damit befinden wir uns im selben Preisbereich wie das Professional-Modell von Threema.
An die Business Messanger bestehen zwei Hauptanforderungen. Einerseits soll die bestehende private Nummer auch geschäftlich genutzt werden, allerdings soll dabei privat und geschäftlich getrennt sein.
Trennung möglich unter Nutzung von mehreren Nummern:
Trennung möglich ohne Rufnummer:
Alle Messenger verfügen über eine Desktop-Applikation.
Beim Vergleichen der Funktionen der Messenger ergibt es Sinn, WhatsApp als Standard festzulegen. Schließlich ist WhatsApp so weit verbreitet, dass dessen Funktionsumfang bekannt ist.
Die „WhatsApp-Funktionen“ finden wir zudem bei jedem Messenger unseres Vergleichs wieder. Somit unterstützt jeder Dienst Chats, Anrufe, Gruppen, Erwähnungen und so weiter.
Darüber hinaus können bei Threema und Telegram Bots genutzt werden, um automatisiert Abfragen zu beantworten. Zudem können bei beiden Messenger Umfragen durchgeführt werden. Diese praktische Funktion bietet Teams indirekt auch, da Sie Microsofts Umfragedienst Forms in Teams integrieren können.
Bezüglich der Funktionen sind somit alle Messenger sehr gut nutzbar, wobei Threema, Telegram und Teams leicht die Nase vorne haben.
Eine Funktion, die Threema nicht hat, ist das Löschen von Nachrichten, sodass der Empfänger diese nicht lesen kann. Bei Threema gilt also: gesendet ist gesendet!
Nutzen Sie …
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