Digitale Souveränität statt Cloud-Abhängigkeit: Wie Schweizer Unternehmen Kontrolle über Daten und Kosten zurückgewinnen.

„Unsere Daten liegen irgendwo – und gehören irgendwie nicht mehr uns.“ Dieser Satz eines CIOs aus der Finanzbranche bringt das Dilemma vieler Schweizer Unternehmen auf den Punkt. Digitale Souveränität, also die Kontrolle über Daten, Systeme und IT-Kosten, ist 2025 kein Luxus mehr, sondern Voraussetzung für Resilienz, Compliance und Innovationsfähigkeit.

Kontrolle ist kein Ideal, sondern Notwendigkeit

Digitale Souveränität bedeutet mehr als nur Datenschutz. Sie erlaubt es Unternehmen, Technologien frei zu wählen, Anbieter zu wechseln und zu entscheiden, wer wann auf welche Informationen zugreifen darf. Das klingt selbstverständlich, ist es aber längst nicht mehr. Studien zeigen: 58 % der Schweizer Firmen fürchten die Abhängigkeit von globalen Cloud-Giganten. Der US CLOUD Act, der amerikanischen Behörden Zugriff auf europäische Server erlaubt, sorgt zusätzlich für rechtliche Unsicherheit.

Gerade CIOs erkennen die strategische Relevanz: Wer Systeme auslagert, aber Kontrolle verliert, verliert im Zweifel auch seine Handlungsfähigkeit. Sei es in Krisenzeiten oder bei regulatorischen Konflikten. Nicht ohne Grund bevorzugen mittlerweile über 70 % der Schweizer Unternehmen bei IT-Investitionen Anbieter aus der EU oder der Schweiz.

Drei Hebel zur Rückgewinnung der Kontrolle

1. Souveräne Cloud-Strategien: Statt auf Allzwecklösungen der Hyperscaler zu setzen, implementieren viele Unternehmen hybride Multi-Cloud-Ansätze. Kritische Daten und Systeme verbleiben in Schweizer Rechenzentren, während weniger sensible Workloads in zertifizierte Public Clouds ausgelagert werden. Verschiedene Anbieter bieten hierfür abgestufte Souveränitätsmodelle.

2. Open Source statt Blackbox: Offene Technologien und offene Standards reduzieren Herstellerabhängigkeit und ermöglichen transparente Sicherheitsarchitekturen. Das Paradebeispiel: die Entwicklung eines eigenen Schweizer Large Language Models (LLM) durch ETH, EPFL und das SDS-Netzwerk, trainiert auf öffentlicher Infrastruktur, vollständig Open Source und DSGVO-konform.

3. Governance und Transparenz: Viele IT-Manager unterschätzen, wie intransparent ihre eigene Datenlandschaft ist. Ohne ein zentrales Dateninventar und klare Cloud-Governance fehlt die Basis für strategische Entscheidungen. Firmen investieren daher in Monitoring-Tools, bilden Cloud-Governance-Officer aus und definieren Eskalationspfade für sicherheitskritische Vorfälle.

Digitale Souveränität in der Praxis

Die Schweiz zeigt, wie ein souveräner Digitalansatz konkret umgesetzt werden kann. Mit dem im Juli 2025 gegründeten Netzwerk „Souveräne Digitale Schweiz“ (SDS) bündeln Bund, Stadt Zürich, Hochschulen und Unternehmen ihre Kräfte. Ziel ist es, offene Technologien zu fördern, Know-how aufzubauen und vertrauenswürdige IT-Alternativen bereitzustellen, unabhängig von Big Tech.

Auch immer mehr Schweizer IT-Anbieter reagieren: Sie entwickeln Cloud-Lösungen, die vollständig in der Schweiz betrieben werden, setzen auf Open-Source-basierte Kollaborationsplattformen und ermöglichen Datenhaltung unter Schweizer Recht. Gerade in regulierten Branchen wie Finanzwesen oder Gesundheit entstehen so Alternativen, die Datenschutz „by design“ bieten, ohne rechtliche Grauzonen oder wirtschaftliche Lock-ins.

Dieses Zusammenspiel von Technologie, Rechtssicherheit und partnerschaftlicher Governance zeigt, wie Schweizer Unternehmen nicht nur technologische Kontrolle, sondern auch wirtschaftliche Handlungsfreiheit zurückgewinnen können. Ein souveräner IT-Stack wird dabei zunehmend zum Differenzierungsmerkmal – und zur vertrauensbildenden Massnahme gegenüber Kunden und Partnern.

Drei Fragen zur digitalen Souveränität in Ihrem Unternehmen

  1. Wissen Sie genau, wo Ihre sensiblen Daten heute gespeichert sind und unter welchem Recht?

  2. Welche konkreten Kontrollen sichern Ihre Cloud-Architektur ab, organisatorisch und technisch?

  3. Gibt es in Ihrer Organisation ein dediziertes Cloud-Governance-Rollenmodell mit Eskalationswegen?

Digitale Souveränität ist keine Ideologie, sie ist eine unternehmerische Absicherung. Wer heute in Kontrolle, Transparenz und Governance investiert, sichert nicht nur seine Daten, sondern seine digitale Wettbewerbsfähigkeit von morgen.

Quellen

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Adrian Peloso

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